Donnerstag, 11. März 2010

Bioshock 2 (Xbox360)

"Fantastische Atmosphäre, mysteriöse Story, düstere Stimmung, faszinierende Gameplay-Ideen" (360 Live /PS3M)

So dann fang ich mal mit den Basics an.
Wir befinden uns gute zehn Jahre vor den Ereignissen in „Bioshock“, welches schon damals als ultimatives Pc & Videogame galt. Rapture ist auch hier schon fast vollständig zerstört. Aus der einstigen Stadt unter dem Meer, deren Bewohner sich von allen Zwängen oberhalb der Meeresoberfläche lossagen wollten, ist eine Ruine geworden. Übrig geblieben sind nur noch unzählige Splicer – ehemalige Bewohner, die sich mit der Droge ADAM zugedröhnt haben und wahnsinnig geworden sind.
Delta, ein so genannter Big Daddy, streift durch die Ruinen von Rapture, um Eleonore zu finden. Sie war die erste Little Sister und gehört zum Big Daddy. Eleonore sollte zum Kind der Nation Raptures gemacht werden. Delta wollte dies seinerzeit verhindern. Sofia Lamb jedoch, eine Forscherin, zwang Delta, sich selbst zu erschießen. Eleonore ließ dies nicht zu und will nun wieder mit ihrem Big Daddy vereint sein. Während Sofia Delta unzählige Steine in den Weg legt, kämpft der sich durch Splicerhorden, um endlich wieder mit seiner Little Sister Eleonore vereint zu sein.

Nun zum Gameplay.
Im Gegensatz zum ersten Teil des Videogames, steuert man hier im Zweiten, was man zuvor als Überlebender eines Flugzeugabsturzes noch bitterböse bekämpft hat: einen Big Daddy. Wer vermutet, dass die Fortbewegung nun also aufgrund der Größe etwas schleppender vor sich geht, der rät richtig. Aber dieses etwas gemächlichere Tempo muss sein, denn auch dies trägt zur Glaubwürdigkeit des Spiels bei.
Zum generellen Gameplay ist zu sagen, dass es immer noch sehr intuitiv und somit auch für Anfänger im Genre leicht zu erlernen.
Als ich es zum ersten Mal gespielt hatte, war die Steurung etwas ungewohnt, jedoch braucht ich keine 5 Minuten, um mich in die Steuerung einzuarbeiten.
Nach wie vor gibt es keine zig Tastenkombinationen, die man sich merken und in hektischen Situationen schnell abrufen können muss. Im Prinzip gilt es nur zu laufen, zu zielen, sich ab und zu mal zu ducken und eventuell zu hüpfen. Letztere Aktionen kommen aber auch nur selten zum Einsatz. Sehr gut gefällt hier sicherlich den etwas eingefleischteren Shooter Fans, dass die Tasten zum Betätigen des Abzuges der entsprechenden Waffe da sind, wo man sie immer findet: auf den rechten Schultertasten. Alles andere geht dann wie nebenbei. Die > Taste ist immer noch für das Benutzen eines Verbandskastens zuständig, was auch hier wieder den Vorteil hat, dass man keineswegs versehentlich dran kommen kann und einen solchen Verbandskasten umsonst benutzt.
Im Gegensatz zum ersten Teil der Reihe hat man hier allerdings ein paar mehr Werkzeuge, die man verwenden kann. Ging das Hacken von Türsteuerungen oder Safes im ersten Teil noch über eine Art nerviges Minispiel, so geschieht es hier mittels einer kleinen Kanone, die Hackpfeile verschießt. So kann man hier nun auch auf Distanz Kameras, Bots und Selbstschussanlagen hacken und für sich arbeiten lassen. Natürlich ist das Abschießen dieser Pfeile nur die halbe Miete. Hat man den Pfeil, wo er sein soll, blendet sich ein Fenster mit einem Zeiger ein, mit dem man nun Bereiche treffen muss, die in einer bestimmten Farbe gekennzeichnet sind. Dabei sollte man möglichst vermeiden, die roten Felder zu treffen, da man sonst entweder einen Stromschlag bekommt oder ein Alarm ausgelöst wird, der nervige Bots auf den Plan ruft. Das Ganze ist bis kurz vor Ende sehr leicht zu bewerkstelligen. Im letzten Kapitel allerdings wird es recht schwer, da die zu treffenden Felder immer kleiner und der Zeiger immer schneller wird. Gut gemacht ist es dennoch und vor allem eine echte Alternative zu dem, was im Teil hiervor veranstaltet werden musste, wenn man etwas hacken wollte.
Nicht fehlen dürfen natürlich auch hier wieder die Plasmide. Dabei handelt es sich um verschiedene Fähigkeiten, die man per linker Schultertaste mit der linken Hand des Big Daddys ausführt. Die verschiedenen Fähigkeiten sind extrem nützlich: Man kann seine Gegner nicht nur in Brand stecken, man kann sie auch einfrieren, unter Strom setzen, ihnen einen Bienenschwarm auf den Hals hetzen oder Bots rufen, die an der eigenen Seite kämpfen. Natürlich sind dies nicht alle Möglichkeiten – die Macher des Spiels haben sich auch hier wieder einiges überlegt, sodass man bei der Auswahl die Qual der Wahl hat. Denn natürlich erhält man die Plasmide nicht umsonst. Auch hier ist es wieder vonnöten, sich um die Little Sisters zu kümmern, die einem im Spiel begegnen. Dabei reicht es hier nicht mehr nur zu entscheiden, ob man sie ausbeutet, um mehr Adam zu bekommen, mit dem man sich die Plasmide kaufen kann, oder ob man sie rettet und dafür weniger Adam bekommt. Hier hat man als Big Daddy nun die Möglichkeit, die Sisters an herumliegenden Leichen Adam sammeln zu lassen. Hat man dies getan, kann man allerdings wieder entscheiden, ob man die Sister ausbeutet oder ob man sie wohlbehalten in ihrem Lüftungsschacht absetzt. Während die Sister ihr Adam sammelt, muss man sich übrigens ganzen Horden von Splicern gegenüberstellen, was genauso mega Laune, macht wie es klingt.

Komm ich nun zur Grafik.
Wie bereits vor wenigen Jahren der erste Teil „Bioshock“, so wird natürlich auch sein Nachfolger von der Unreal – Engine unterstützt. Allein das dürfte wohl jedem Zocker das sprichwörtliche Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Die Erwartungshaltung ist also groß – sowohl bei Kennern des ersten Teils als auch bei Neulingen im Rapture Universum.
Bereits im Intro und während der ersten Spielminuten wird klar: Die Erwartungen werden mit Bravour erfüllt. Man befindet sich in einer Stadt unter dem Meer, die vollständig zerstört worden ist. Lediglich die teilweise sehr bizarr angeordneten Überreste befinden sich noch in der einstigen Stadt. Die Macher von 2K – Games haben es sich hier aber keineswegs so leicht gemacht, wie es vielleicht den Anschein haben könnte. Vielmehr bringt das Spiel allein durch seine opulente Optik eine ganz spezielle Atmosphäre herüber. Dies wird vor allem auch bedingt durch die kleinen Details. Denn in Rapture findet man nicht nur eingerissene Mauern, umgestürzte Monumente und blutbeschmierte Wände. Auf den Fußböden befinden sich Wasser- und Ölpfützen, die allesamt sehr echt wirken. Je nachdem, wie man die Kamera dreht und wie dann das Licht einfällt, schimmern jene Pfützen sehr realistisch. Aber auch die Umgebung im Großen Ganzen überzeugt. Das Bild einer untergegangenen Stadt scheint äußerst realistisch.
Denn man hat keineswegs den Eindruck, man würde sich stets nur in einem großen Areal befinden, das stets gleich aussieht. Die verschiedenen Bereiche, in die es den Spieler verschlägt, sind immer wieder aufs Neue etwas fürs Auge. Sei es nun der Vergnügungspark, der nicht nur grotesk, sondern auch sehr echt wirkt oder aber eine Art Hotelkomplex. Wie schon im ersten Teil der Reihe ist auch hier natürlich die gesamte optische Präsentation im Art Déco Stil der 20er Jahre gehalten. Das konnte ja schon in „Bioshock“ überzeugen – so auch hier. Dabei sind nicht nur die verfallenen Gebäude auf alt getrimmt. Auch beim Waffenarsenal, das dem Spieler zur Verfügung steht, ist man seiner Linie treu geblieben. So wird man sich die Gegner wohl nie mit einer abgespackten Kanone vom Hals halten, sondern stets mit entweder einer seht alt aussehenden Schrotflinte oder aber einem großen und klobig wirkenden Trommelgewehr. Auch in „Bioshock 2“ sind es Details wie diese, die die Atmosphäre rein optisch sehr glaubhaft herüber bringen.

Fazit:
Sicherlich liegt die Vermutung nahe, dass „Bioshock 2“ nur ein mehr oder minder lahmer Aufguss des extrem erfolgreichen ersten Teils geworden ist. Spielt man allerdings die ersten paar Minuten, fällt schnell auf, dass „Bioshock 2“ genau das nicht ist, sondern in der Tat, was es sein soll: eine Fortsetzung. Man trifft auf alte Bekannte, aber auch auf viel Neues. Hinsichtlich des Gameplays hat sich im Grundsätzlichen zwar [zum Glück] nichts getan, dennoch hat man auch hier einiges geändert bzw. hinzugefügt oder ausgebaut. Stimmig ist dieser zweite Teil also auf jeden Fall. Etwas schade ist vielleicht, dass die Story nicht mehr so ganz spannend und wendungsreich ist wie im ersten Teil. Aber diesen Fakt kann man dem Spiel verzeihen.
Aufjedenfall bietet das Spiel mehrere Stunden spielspaß und wird garantiert nicht langweilig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen